Arbeitsweise


Pfeifen und Intonation
Alle Metallpfeifenwände werden auf Wunsch von der 4' bis zur 2'-Länge nach oben hin ausgedünnt. Diese Arbeitsweise aus der französischen Tradition unterstüzt die klang-

liche Resonanz der Pfeifen. Außerdem optimiert sie die mechanischen Stimmeigen-schaften einer Pfeife, auf die bei der Stimmung weniger Druck ausgeübt werden muss.

 

Aus dem gleichen Grund werden die Pfeifen ab einer Länge von 2 2/3' auf Tonlänge geschnitten, was auch zur besseren Stimmhaltung der Orgel beiträgt.

Bei der Intonation wird der typische Klangcharakter jedes einzelnen Registers deutlich herausgestellt, damit es sich in angenehmer Lautstärke in den Kirchenraum einfügt. Alle Register und Werke werden im Klangvolumen aufeinander abgestimmt. Dabei wird jede Pfeife für sich so ausintoniert, dass eine exakte Ansprache und ein ausgeglichenes Verhältnis von Grundtönigkeit und Obertönigkeit entstehen.

 

Alle Pfeifen werden in der Werkstatt nur in grober Vorstimmung zum Klingen gebracht. Ansonsten erfolgt die gesamte Intonation ausschließlich in der Kirche. Durch ständiges Abhören in allen Raumbereichen wird der gesamte Orgelklang in allen Frequenzbereichen feinfühlig aufeinander aufgebaut.

Spieltraktur
Die gesamte rein mechanische Tontraktur wird so gelagert, dass der Weg von der Taste bis zum Tonventil direkt und ohne nennenswerte Reibungsverluste verläuft.
Dadurch ergibt sich eine leichtgängige und unmittelbar ansprechende Tontraktur, die dem Spieler eine optimale, dynamische Pfeifenansprache erlaubt.

 

Windladen
werden als Schleifladen in massiver Ausführung gebaut. Die Schleifen, Raster, Stöcke und sonstigen Ladenteile sind aus Eiche gefertigt.


Nur für Kanzellenrahmen, Schiede und Fundamentplatten wird bei unseren Orgeln kein
Massivholz verwendet - aus gutem Grund: Das hierfür eingesetzte wasserfest
verleimte und abgesperrte Schichtholz ist absolut unempfindlich gegen starke
Klimaschwankungen im Kirchenraum. Der Kanzellenrahmen wird aus ästhetischen
Gründen mit einem massivem Eichenrahmen umleimt.


Die Schleifendichtungen bestehen aus Liegelind, die Ventilbeläge aus Leder mit Filz.
Die Ventile aus leichtem Zedernholz werden am Ende mittels einer Druckfeder leicht
angedrückt, was der modernen Art des traditionellen Anschwänzens entspricht.
Dadurch lässt sich der eigentliche Schenkelfederndruck geringer halten, man erhält
einen empfindlicheren Druckpunkt in der Spieltraktur.
Die Abzugsdrähte aus Messing werden direkt mit dem Ventil verbunden und laufen
durch Bleipulpeten.

 

Windanlage
Als „Lunge der Orgel" sind die Windanlage und das Gebläse ganz entscheidend für das Klangergebnis. Denn letztendlich können die Pfeifen nur die Qualität bieten, die ihnen die Windanlage vorbereitet. Deshalb arbeiten wir gerne mit parallel öffnenden Faltenbälgen, die mittels Gewichten auf Druck gebracht werden. Rollventile sorgen für zuverlässige und präzise Regulierung der Windmenge.Diese dynamische Windanlage erlaubt dem Orgelspieler ein wirklich lebendiges Musizieren.

 

Gehäuse
Aus klanglichen Gründen bevorzugen wir ein geschlossenes, selbst tragendes Gehäuse

aus massivem Holz. Die Oberfläche wird mit einem natürlichen Öl-Wachsgemisch behandelt.